Bei Krediten für Kleinunternehmer ist zwischen einer betrieblichen und einer privaten Veranlassung zu unterscheiden. Die entsprechende Trennung hat nicht alleine steuerliche Gründe, sondern wirkt sich auch auf die Vergabepraxis der Banken aus.

Kleinunternehmer erhalten bei vielen Banken keinen Privatkredit

Ein für die private Lebensführung beantragter Kredit für einen Kleinunternehmer ist ebenso wie das von einem Angestellten beantragte Darlehen ein Kleinkredit. Für kleine Selbstständige gestaltet sich die Kreditaufnahme jedoch im Vergleich zu Angestellten schwierig, da viele Banken ausdrücklich nur Kreditnehmer mit abhängigen Arbeitsverhältnissen akzeptieren.

Ein wesentlicher Grund besteht für das Verhalten der Banken in der von ihnen als unsicher angesehenen Einkommensentwicklung des Unternehmers. Hinzu kommt, dass nach dem Umsatzsteuergesetz als Kleinunternehmer geltende Selbstständige maximal 17 500 Euro Umsatz im Jahr erzielen dürfen, so dass sie nur geringe Einnahmen aus dem Betriebsgewinn haben.

Kleinunternehmer können jedoch durch die Wahl einer langen Kreditlaufzahl und entsprechend niedriger Darlehensraten die Wahrscheinlichkeit für das erfolgreiche Beantragen eines Darlehens erhöhen. Die grundsätzliche Nichtvergabe von Krediten an Selbstständige gilt besonders für im Internet tätige Banken, deren Konditionen üblicherweise günstiger als die von Kreditinstituten mit persönlicher Beratung sind.

Kleinunternehmer wenden sich für einen Kredit am besten an eine örtliche Volksbank oder Sparkasse, da diese Institute selbstständige Kreditantragsteller im Gegensatz zu vielen anderen Banken nicht grundsätzlich ablehnen. Einige andere Banken gewähren Kleinunternehmern Darlehen, wenn diese ihren Betrieb seit mindestens drei Jahren erfolgreich führen.

Betriebliche Darlehen für Kleinunternehmer

Auch ein betrieblich veranlasster Kredit für den Kleinunternehmer lässt sich am einfachsten über die örtliche Volksbank oder Raiffeisenbank beantragen. Diese Geldinstitute sind ihren Satzungen gemäß zur Förderung der örtlichen Wirtschaft verpflichtet und erfüllen diese Aufgabe in erster Linie durch die Kreditvergabe.

Des Weiteren lässt sich ein betrieblich veranlasster Kredit für den Kleinunternehmer während der Gründungsphase des Unternehmens über die Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragen. Die von der KfW vergebenen Kredite zeichnen sich nicht nur durch besonders günstige Zinssätze, sondern auch durch den Verzicht auf die Kreditrückzahlung während des ersten Jahres als Förderdarlehen aus. Weitere Unterstützungen bieten die einzelnen Bundesländer Kleinunternehmern, indem sie für betrieblich veranlasste Darlehen Bürgschaften übernehmen.